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Deutsche Meisterschaften 2023

Alle Bilderrechte: Damian Bradley

Am letzten Freitag (Einzelzeitfahren) und Samstag (Strassenrennen) standen fanden die Highlights des Jahres auf dem Programm. Die nationalen Meisterschaften!

 

Für mich als "Nicht-Berufsradfahrerin" ist es in diesem Sinne ein wichtiges Rennen, weil ich mich gerade mit solchigen deutschen Radfahrerinnen messen darf, wo ich ohne entsprechende Teameinladungen nicht auf die Rennstrecke komme. Zudem war das Strassenrennen mit 134 km und das Zeitfahren mit seinen 33km und 300hm Distanzen, welche mir deutlich mehr liegen, als so manche unselektive, deutsche und vor allem "kurze" Rennen. Dementsprechend war die Vorfreude und Freude während den Rennen gross! :)

 

Zum Zeitfahren:

Die letzten Wochen verbrachte ich einige Zeit auf dem Zeitfahrrad, um mich zunehmend an die Position zu gewöhnen und auch die entsprechenden Watt auf die Pedale zu bringen. Nach dem Zeitfahrsieg in Thun war ich auch guter Dinge bezüglich der Performance und weil Björn (mein Trainer) irgendwie ausrechnen konnte, dass ich noch einiges an Aerotuning-Potenzial hätte, nahm ich sein Angebot an und führte mit ihm zusammen einen ganzen Morgen Aerotests in München durch. Spannend und die Zeit verflog...! Das ist immer ein gutes Zeichen. Vielen Dank Björn für deine Zeit, sie brachte Sicherheit, Fortschritt und Wissen, auch wenn ich weiterhin noch einiges an Potenzial habe und wir dran zu arbeiten haben.

Zeitfahrhelm, Reifen, Auflieger, Position etc. passten wir nochmals an. Die Vetter GmbH unterstützte nochmals etwas finanziell, das ein oder andere Aerogain wurde plötzlich von Karsten an mein Rad investiert (keine Ahnung wie das da hin kam... ;). Vielen Dank hierfür Karsten und Harald!

15:22 Uhr Startzeit in Donaueschingen. Zusammen mit Karsten am Funk und im Begleitfahrzeug konnte nichts schiefgehen und ich konnte ein solides Pacing hinlegen. (Jede einzelne Splitzeit machte ich Plätze gut !) Als ich im Ziel ankam (einiges Berufsradfahrerinnen waren ja noch auf der Strecke), durfte ich sogar den Hot Seat besetzen :)

Kurzum: Ein solides Zeitfahren mit Platz 12 und am Ende rund 2 Minuten auf eine Bahn-Olympionikin zu verlieren - ist okay. Zu den Fakten: Ich trat 277 Watt über 47:37 min, zwischen 19 und 32 °C, und im Durchschnitt 170 Schläge/Minute Herzfrequenz. Gleichzeitig hiess dies für mich einen 2. Platz in der Bundesligawertung, weil nur noch Katharina Fox (KT-Fahrerin) vor mir lag. Alle anderen zählen zu den sogenannten Worldtourprofis. 

Ich werde dran bleiben!

 

Zum Strassenrennen: 

Von dem Rennen erhoffte ich mir ehrlichgesagt etwas weniger, denn meine taktischen und ökonomischen Fähigkeiten  sind einfach noch zu gering und zudem waren einige Fahrerinnen, die am Freitag nicht am Start waren, am Samstag am Start. Und zwar ganz schöne Raketen. Um 14:00 fiel der Startschuss in Donaueschingen und ich bewahrte die Ruhe. Wusste, auf wen ich achten musste und versuchte effizient zu fahren bis sich das Feld zum Glück selektierte. Es blieb für meinen Geschmack viel zu lange gross. Ich konnte mit einer Canyon Sram Fahrerin zum Glück eine aufgegangene Lücke wieder schliessen und wir bissen uns in der Spitzengruppe fest. An den darauffolgenden Bergwertungen wurde weiter selektiert und das Lückenschliessen brauchte schlichtweg zu viele "Körner" und ich platzte mit einigen weiteren Fahrerinnen ab. Nun fuhren wir um Platz 11-16. Ich wollte unbedingt die Lücke wieder schliessen, aber irgendwie konnte die Gruppe auch nicht mehr wirklich und wir fuhren unseren Tritt. Auf der sehr Windanfälligen Strecke hätte ich es auch nicht geschafft nochmals wegzufahren, dafür war mir auch irgendwann zu warm und ich war lern. Taktisch hätte ich in diesem Rennabschnitt noch einiges an potenzial gehabt, aber am Ende muss man sagen: Ich überraschte mich sehr positiv am Strassenrennen!

 

All in All ein super gelunges Wochenende und nachdem ich zuerst etwas enttäuscht übers Zeitfahren war (-> die anderen würden irgendwas falsch machen, wenn ich nach gerade mal einem Jahr auf der Strasse noch weiter vorne gefahren wäre!), bin ich stolz auf das geleistete. Im Zeitfahren und am Strassenrennen zu den besten Nicht-Berufsradsportlerinnen bereits zu gehören! Danke Björn fürs Aerotuning und die Vorbereitung! :) Ich bin motiviert weiter zu machen.

 

Danke all unseren Betreuern für ein tolles Wochenende das Lust auf mehr macht!